Windows Server 2008 R2 wiederherstellen


Das Problem

Einer unserer Kunde muss seinen Hauptserver mit Windows Server 2008 R2 wiederherstellen. Es müssen Einträge in einer Datenbankanwendung überprüft werden, die ein Mitarbeiter eine Woche zuvor verändert hat. Um die Funktion des Hauptserver nicht zu gefährden, darf dieser nicht verändert werden.

Ausgangsituation

  • DC-Server – Fujitsu Primergy TX200 S6 Server mit Windows Server 2008 R2 als DomainController
  • Der DC-Server hat eine 1TB Festplatte (bestehend aus 4x500GB als RAID10 + 1 Hotspare)
  • Die Festplatte des DC-Servers ist unterteilt in 2 Partition, eine für das Betriebssystem und eine Partion für Daten
  • T-Server – Fujitsu Primergy TX200 S6 Server mit Windows Server 2008 R2 als Terminalserver
  • Datensicherung erfolgt mit Symantec System Recovery auf eine NAS
  • Am 1. des Monats wird eine Komplettsicherung des DC-Servers erstellt, auf diese basierend wird täglich ein Differenzielles Backup erstellt.

Anforderungen

  • Es soll der Stand von vor einer Woche wiederhergestellt werden, um eine Prüfung durchzuführen
  • Nach der Prüfung wird der Server wieder gelöscht
  • Da der Server ein DomainController ist, darf der zurück gesicherte Server auf keinen Fall im Kunden Netzwerk auftauchen um das Active Directory nicht zu beschädigen
  • Ein physicher Server mit ähnlicher Hardware steht weder beim Kunden noch in unserem Hause zur Verfügung
  • Auf dem DC-Server sind alle notwendigen Programme für die Prüfung vorhanden. Daher wird der T-Server nicht benötigt und braucht nicht berücksichtigt werden.

Vorüberlegungen

Da nur ein Server zurückgesichert wird und dieser nur kurzzeitig benötigt wird, haben wir uns dazu entschlossen den Server nur virtuell wiederherzustellen. Dazu haben wir einem ausrangierten Fujitsu RX200 S3 verwenden. In diesem sind 4GB RAM verbaut und wir haben noch eine 76GB SAS Festplatte für das Betriebssystem und eine 2TB Festplatte für den virtuellen Server eingebaut.

Vorbereitungen

Auf dieser Basis wurde ein Windows Server 2012 R2 und die Hyper-V Rolle installiert und wir nennen diesen HV-Server. Für das Zurücksichern des Server haben wir einen Externen virtuellen Switch erstellt. Damit der virtuelle Server später keinen Zugriff auf das Kundennetzwerk hat, haben wir einen weiteren Internen virtuellen Switch eingerichet.

Auf dem DC-Server habe wir uns mit dem „Symantec Recovery Disk Creator Launcher“ ein Image erstellt, das wir mit einem USB Stick auf den HV-Server übertragen haben.

Der Hyper-V im Windows Server 2012 R2 unterstützt Virtuelle Computer der Generation 1 und 2. Für die Generation 2 wird als Gast-Betriebssystem mindesten Windows 8 oder Windows Server 2012 vorrausgesetzt.

Da das Betriebssystems des DC-Server Windows Server 2008 R2 ist, haben wir im Hyper-V-Manager auf dem HV-Server den Virtuellen Computer mit der Generation 1 erstellt und das Image als CD-ROM eingebunden. Als Festplatte hätte man eine Imagedatei konfigurieren können, aber wir haben die 2TB Festplatte zugewiesen, da dann der Virtuelle Server schneller ist. Die Startreihenfolge wurde auf CD festgelegt um von dem erstellten Image zu starten. Die Netzwerkkarte haben wir mit dem Externen virtuellen Switch verbunden, da wir das Backup über das Netzwerk von der NAS beziehen. Wir nennen den erstellen Virtuellen Server V-Server. 

Um die Festplatte zuweisen zu können, muss diese Leer und Offline sein, sollte dies nicht der Fall sein, so kann man die vorhandenen Partition auf der Festplatte über die Computerverwaltung löschen und dann die Festplatte mit einem Rechtsklick auf offline schalten.

Umsetzung des Wiederherstellen des Windows Server 2008 R2

Nach dem Start des V-Server, bootet dieser von der CD und startet die GUI. Nach bestätigen der EULA sucht der Assientent erstmal lokal nach Sicherungen und findet natürlich keine. Daher richte wir uns ein Netzlaufwerk zur NAS ein und klicken uns uns zu dem Pfad, wo die gewünschte Sicherung gespeichert ist.

Da wir den DC-Server auf einer anderen Hardwarekostellation wieder herstellen, aktivieren wir „Restore Anyware“, außerdem habe wir unter Bearbeiten die Punkte „Laufwerk aktivieren“ und „Master-Bott-Record wiederherstellen“ aktiviert. Nach dem Klick auf Weiter, zeigt der Assistent alles nochmal an, die Option „Nach Fertigstellung neu starten“ habe wir nicht aktiviert, da wir ja noch die 2. Partition wiederherstellen müssen.

Bei der Rücksicherung der 2. Partition aktivieren wir wieder „Restore Anyware“, weitere Optionen brauchen wir nicht aktivieren, da es sich nur um eine Daten-Partion handelt. Die Option „Nach Fertigstellung neu starten“ habe wir auch diesmal nicht aktiviert, da wir den V-Server nach der Rücksicherung der 2. Partition noch das Netzwerk deaktivieren müssen.

Nachdem die 2. Partition zurückgesichert beenden wir die Symantec GUI. Dadurch startet der V-Server neu, wir warten bis das Hyper-V Logo erscheint und schalten den V-Server aus. Nun gehen wir in die Einstellungen entfernen das CD-ROM-Image und ändern die Boot-Reihenfolge auf die Festplatte. Außerdem ändern wir die Netzwerkkarte mit dem Internen virtuellen Switch verbunden, damit der V-Server nicht das AD durcheinander bringt.

Nacharbeiten

Durch die aktivierte Option „Restore Anyware“ wird der V-Server ohne Probleme gestartet, da Windows die Treiber der virtuellen Umgebung mitbringt. Nach ein oder zwei automatischen Neustarts des V-Servers war der V-Server für die Prüfung bereit

Fazit

Grundsätzlich kann der Kunde nun seine gewünschten Prüfungen vornehmen. Je nach Anwendungsfall, ist es unter Umständen notwendig weitere Korreckturen vornunehmen, auf diese konnten wir in diesem Fall verzichten.

 

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